Wenn mich jemand fragt, was ich an Bienen so faszinierend finde, kann ich mich nicht entscheiden womit ich zuerst antworten soll.
Zu Begin ging ich mit einem befreundeten Imker zu seinem Bienenstand um mir einfach einmal das Innere eines Bienenvolkes anzusehen. Ohne Schutzkleidung stand ich vor einem wirren Summen und hatte nun doch Respekt und auch klein wenig Angst davor von einer Biene gestochen zu werden, sobald der Deckel eines Bienenvolkes abgenommen wird. Als mein Bekannter dann die erste Bienenwabe herauszog und sie mir in die Hand drückten, war ich so fasziniert davon und vergaß meine vorherigen Bedenken – genau diese Faszination ist bis heute geblieben.
Ganz besonders freue ich mich auf das lang ersehnte Summen der Bienen nach der Winterruhe, wenn ich die erste Durchsicht der Völker starte und denn unbeschreiblichen Duft dieser kleinen und wunderbaren Kreaturen rieche. Das ist die pure Faszination der Biene.
Bei einem Bienenvolk spricht man auch von einem „Bien“. Dieser bezeichnet die Gesamtheit eines Bienenvolkes als perfekt funktionierender Organismus.
Es ist einfach herrlich den Bienen bei der Arbeit und Erledigungen der einzelnen Aufgaben zuschauen zu können. Dann merke ich erst wieder das perfekte und harmonische Zusammenspiel einer jeden einzelnen Biene im Volk.
Vor allem aber genieße ich die Ruhe die von einem Bienenvolk ausgeht. Sich die Zeit nehmen eine Biene beim Schlüpfen zu beobachten oder einfach nur den Vorgang des Fütterns der Bienenmaden, ganz besonders gerne beobachte ich wenn die kleinen Bienen die Pollen in Bienenvolk bringen.
Bienen bauen auch aus kleinen Wachsplättchen, welche sie selbst ausschwitzen, innerhalb sehr kurzer Zeit eine Wabe.
Doch am wichtigsten ist, dass die Bienen beim Honig und Pollen sammeln, der Natur neues Leben schenken. Hier kann man das Wunder der Natur miterleben, hautnah und voller Begeisterung für die Biene.
Erkennt man sehr gut am langen Hinterleib
Sie ist das einzige Weibchen in einem Bienenvolk das Eier legt
Die Entwicklungszeit von der Eiablage bis zum Schlupf benötigt 16 Tage
Die Königin entsteht aus einem befruchteten Ei
Sie wird von verschiedenen Drohnen während des sog. Hochzeitsflug begattet
Der Samenvorrat reicht ihr ein Leben lang
Sie kann bis zu 4 – 6 Jahre alt werden
Die Legeleistung einer Königin liegt bei 1000 – 2000 Eier im Sommer
Junge Königinnen verlassen im alter von 1 – 2 Wochen, wenn das Wetter geeignet ist, mehrmals den Stock zum Hochzeitsflug
Sie suchen dazu Drohnensammelplätze auf, um sich in der Luft mit den Drohnen zu paaren
Nach 10 – 20 Paarungen ist dann ausreichend Sperma vorhanden, um für die ca. vier Jahre Lebenszeit zu reichen, um das Bienenvolk mit befruchteten Eiern zu versorgen
Die Arbeiterinnen eines Volkes sind sterile Weibchen
Die Entwicklungszeit beträgt 21 Tage von der Eiablage bis zum Schlupf
Die Arbeiterin entsteht aus seinem befruchteten Ei
Sie erledigen sämtliche anfallende Arbeiten eines Volkes z. B.:
– vom 1. – 2. Lebenstag – Zellenputzen und Brut wärmen
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vom 3. – 5. Lebenstag – Füttern der älteren Larven
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vom 6.-11. Lebenstag – Füttern der jüngeren Larven
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vom 12.-17. Lebenstag – Wachserzeugung, Wabenbau und Futterumtragen
– vom 18.–21. Lebenstag – Fluglochwache
– ab dem 22. Lebenstag bis zum Lebensende – Sammelausflüge und Blütenbestäubung
Die Lebenserwartung wird zwischen Sommer- und Winterbiene unterschieden:
– Sommerbienen leben nur bis zu 35-45 Tagen
– Winterbienen erreichen ein Alter von 6 – 8 Monaten
– Ein Bienenvolk erreicht im Sommer eine Volksstärke von bis zu 60.000 Bienen
Die Drohnen sind männliche Bienen, die ausschließlich zur Fortpflanzung mit einer jungen unbegatteten Königin produziert werden.
Sie können sich nur ein einziges Mal im Leben paaren, da ihnen bei der Begattung ein Teil des Geschlechtsapparates herausgerissen wird und sie daran sterben.
Die Entwicklungszeit von der Eiablage bis zum Schlupf benötigt 24 Tage.
Drohnen entstehen aus einem unbefruchteten Ei.
Sie erreichen rund elf Tage nach dem Schlüpfen die Geschlechtsreife (ca. 35 Tage nach Eiablage).
Drohnen werden in den Völkern etwa von April bis Ende August aufgezogen.
Im Herbst werden diese von den Arbeiterinnen aus dem Volk verdrängt – die sog. Drohnenschlacht. Die Drohnen werden im Winter nicht gebraucht und benötigen nur unnötig Futter.
Drohnen haben keinen Stachel und sind somit wehrlos.
Die Schwarmzeit von Bienen ist in der Regel im Mai und Juni.
Das Schwärmen dient der Vermehrung eines Bienenvolkes.
Wenn ein Volk sehr stark geworden ist, sodaß es nicht genügend Platz in seiner Behausung hat, dann teilt es sich – der Schwarm entsteht.
Ein Teil des Volkes verlässt dann mit der alten Königin die Beute, noch bevor eine junge Königin geschlüpft ist.
Der Schwarm sammelt sich nun in einer Schwarmtraube ganz in der Nähe des alten Stockes.
Die sogenannten „Spurbienen“ suchen nun nach einer geeigneten Behausung,
in die das ausgeschwärmte Volk einziehen kann.
Für ein Pfund Honig, fliegt eine Biene umgerechnet 3-mal um die Welt!
Organisationstalent:
Jede Biene weiß immer zur richtigen Zeit, welche Aufgaben von ihr zu erledigen sind.
Dahinter steckt ein ganz bestimmtes Ziel – den Fortbestand des Bienenvolkes zu sichern.
Kommunikationstalent:
Um dies erreichen zu können, kommunizieren Bienen mittels ihrer Körpersprache beispielsweise über Tänze und durch Pheromone miteinander.
Pheromone sind bestimmte Duftstoffe, welche das Verhalten und den Stoffwechsel der Bienen beeinflussen.
Von der Wiege bis zur Wabe:
Ein Bienenstock besteht aus Waben. Diese dienen dem Nachwuchs als Brutstätte und dem Bienenvolk als wichtiger Nahrungsspeicher.
Baumeister:
Für den Bau dieser wichtigen Waben scheiden die Bienen Wachs aus speziellen Drüsen an ihrem Hinterleib aus.
Die Königin, Anführerin oder Getriebene?
Jedes Bienenvolk besitzt eine Königin. Diese ist als einzige fruchtbare weibliche Biene in der Lage, für Nachkommen zu sorgen. Damit sichert sie aber auch als einzige den Fortbestand des Bienenvolkes.
Die Königin ist tot …… es lebe die Königin
Sollte es in einem Bienenstock zu eng werden, stirbt eine Königin. Kann diese z. B. ihre Aufgaben im Bienenstock nicht mehr erfüllen, wird sie von den Arbeiterinnen durch den Ausbau größerer Larven-Zellen, den sogenannten Weiselwiegen und somit einer neuen Königin, gezwungen den Stock zu verlassen. Diese Weiselzelle wird ausschließlich mit Geleé Royale – dem extrem nahrhaften Futtersaft – gefüttert, um weibliche Geschlechtsorgane auszubilden.
Flitterwochen
Rund eine Woche nach dem Schlüpfen begibt sich die neue Königin auf Hochzeitsflug. Zum ihrem Schutz begleiten sie mehrere tausend Arbeitsbienen. In der Luft wird sie nun von mehreren männlichen Drohnenbienen begattet, die wie schon erwähnt den Geschlechtsakt mit ihrem Leben bezahlen.
Legebiene
Die Bienenkönigin hat nun ausreichend männliche Spermien in ihrem Körper, um ihr Leben lang Eier befruchten zu können. Von Frühjahr bis Spätsommer legt eine Bienenkönigin so bis zu 2.000 Eier am Tag.
Königin, Arbeiterin oder Drohne?
Durch den Bau der Zellen sind es die Arbeiterinnen die vorgeben, was im Bienenstock passiert. Die Königin entscheidet lediglich anhand der Zellengröße, ob ein Ei befruchtet wird oder nicht.
Aus einem unbefruchteten Ei entsteht eine männliche Drohne. Aus einer befruchteten Eizelle schlüpft eine weibliche Arbeiterin.
Arbeitsteilung
Arbeitsbienen leben lediglich 6-7 Wochen. Im Laufe ihres Lebens verrichtet die Arbeitsbiene unterschiedliche Tätigkeiten. Sie startet als Putzbiene, hilft als Bauarbeiterin, Amme, Heizerin, Honigproduzentin, Sammlerin und beendet ihre Karriere letztlich als Wächterin, um den Bienenstock vor fremden Eindringlingen zu schützen.
Fleißige Sammlerinnen
Flugbienen sind für das Einsammeln von Blütennektar und –pollen verantwortlich. Um sich den Weg vom Bienenstock zur Nahrungsquelle zu merken, prägen sich die Bienen ganz bestimmte auffällige Wegmarken wie Bäume, Häuser, Büsche ein und orientieren sich am Stand der Sonne.
Honigmagen
Neben dem Verdauungstrakt besitzen Bienen einen „Honigmagen“ bzw. eine Honigblase in welcher sie den Blütennektar sammeln. Die Blütenpollen selbst sammeln sie in ihren Härchen, die elektrostatisch
aufgeladen werden sowie in den Pollenhöschen an deren Hinterbeinen.
Schwarmzeit – Die Geburt eines neuen Volkes
Schlüpft eine neue Königin, während die alte noch lebt, verlässt die alte Königin mit einem Teil des Volkes den Bienenstock, um Platz für die Nachfolgerin zu machen. So wird ein neues Volk geboren.
Mehr als nur Honig
Menschen leben mit und von den Bienen. Ihr Honig spendet uns süße Nahrung und durch die Bestäubung der Blüten sorgen sie für reiche Erträge in der Landwirtschaft.
Vielfalt durch Bestäubung
Honig- und vor allem Wildbienen sichern den Fortbestand zahlreicher Wild- und Nutzpflanzenarten. Sie leisten somit einen enormen Beitrag zur Vielfalt unserer Ökosysteme.
Bestäubungsleistung
Rund ein Drittel unserer Nahrung hängt von sogenannten Bestäubern ab. Ohne unsere Bienen würde die Nahrungsmittelproduktion weltweit drastisch zurückgehen.
Von Bienen und Pflanzen
Rund 80 Prozent unserer heimischen Pflanzen sind auf Bestäuber angewiesen.
In Deutschland ist die Biene nach Rind und Schwein als wichtigstes Nutztier.
Wirtschaftsfaktor
Jüngsten Schätzungen zufolge beträgt der volkswirtschaftliche Nutzen durch die Bestäuber weltweit ca. 265 Mrd. Euro jährlich. Das ist weit mehr als der jährliche Umsatz von Weltkonzernen wie Volkswagen, Siemens oder gar der Deutschen Bank.
Bienensterben – Das große Rätsel?
In den letzten Jahren ist immer wieder die Rede vom großen „Bienensterben“. Aber stimmt das und wenn ja, warum verschwinden die Bienen?