
02 Nov. Imkern im Herbst
Der Sommer musste gefühlt im Eiltempo dem Herbst weichen. Jetzt dauert es nicht mehr allzu lange, bis sich die rot-gold gefärbten Blätter von den Bäumen verabschieden und eine Lücke in den Wald zeichnen. Der Winter steht somit unmittelbar bevor.
Erst vor kurzem hatten wir ein Gespräch mit einem Imker, welcher erfolgreich im Imker-Herbst angekommen ist. Als dieser vor rund 10 Jahren mit dem Imkern angefangen hat, bekam er von dem Freund seines Vaters Bienen geschenkt. Über die Jahre hinweg hat er sich eine komplette Imkerei aufgebaut mit bis zu 25 Völkern. Auch heute ist er fleißig dabei seine eigenen Statistiken anzufertigen, um so seine Honigerträge zu dokumentieren und zu kennen. Mit ihm haben wir ausgiebig über das Imkern im Herbst gesprochen und möchten euch natürlich daran teilhaben lassen.
Was machen eigentlich Bienen im Herbst?
Ab der Sommersonnwende schließt das Bienenvolk seinen Wachstum ab und geschätzt ab August bereiten sich die Bienen auf die Winterzeit vor. Die jetzt noch schlüpfenden Bienen werden auch zumeist als Winterbienen bezeichnet, diese überleben – anders als Sommerbienen – bin ins Frühjahr.
Die wichtigste Aufgabe ist es, durch das Einlagern des noch vorhandenen Winterfutters als auch durch das Heizen im Winter das verkleinerte Bienenvolk gut durch die kalten Wintertage zu bringen.
Die Bruttätigkeit geht aufgrund der sinkenden Temperaturen immer weiter zurück und die Königin beendet mit dem Einsetzen des ersten Nachtfrostes die Eilage. Bienen sammeln sich dann in einer sogenannten Wintertraube, in welcher sie sich gegenseitig wärmen und von den Futterreserven zehren.
Was macht denn dann der Imker im Herbst?
Varroamilbenbekämpfung:
Nach der letzten Honigernte wird das Bienenvolk von der Varroa-Milbe befreit. Dies kann durch Verdampfen von Ameisensäure erfolgen oder durch die komplette Brutentnahme sowie anschließender Verdampfung von Oxalsäure (wird für die auf den Bienen sitzenden Milben verwendet). Man muss hier wissen, dass in der Brut besonders viele Varroa-Milben sitzen.
Zwischenzeitlich schätzen wir den Befall der Bienenvölker durch die Varoamilde durch Zählung der toten abfallenden Milben, welche einen Rückschluss auf die gesamte Menge der Milbe erlaubt. Sollte die sogenannte Schadschwelle überstiegen werden, muss definitiv erneut behandelt werden.
Nach dem ersten Nachfrost wird die Eilage durch die Bienenkönigin eingestellt. Dies bedeutet 21 Tage hiernach schlüpft die letzte Biene und mit dieser möglicherweise auch noch einige Milben. Diese Milben werden dann ca. drei Wochen nach dem ersten Nachtfrost mit Oxalsäure abgetötet, so sollte das Bienenvolk mit wenigen bis keinen Milben in das neue Jahr starten.
Vereinigen von mehreren Bienenvölkern
Schwache Völker, welche es höchstwahrscheinlich nicht durch den Winter schaffen, werden aller spätestens im Oktober aufgelöst, indem sie mit anderen starken Völkern vereinigt werden. Mit diesem Verfahren kann man ein Volk, dass auf nur wenige Waben in einer Zarge sitzt, auf ein stärkeres Volk setzen, um so mehr Masse an Bienen in einem Volk zu bekommen und so das Überleben über dem Winter zu sichern.
Wenn ihr also zwei aufeinandertreffende Bienenköniginnen habt, werden diese so wie es die Natur vorsieht miteinander kämpfen bis sich zeigt, wer von beiden die Stärkere ist. Diese wird dann auch die neue Bienenkönigin beider Völker.Die schwächere Bienenkönigin wird von der stärkeren Königin totgestochen.
Ab diesem Zeitpunkt gibt es im Bienenvolk nur mehr das Pheromon der einen Königin, mit dem diese ihr zusammengeführtes Volk auch zusammenhält.
Das Winterdichtmachen des Bienenstocks
Jeder von uns kennt den Spruch – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Um auch bei den Bienen auf Nummer sicher zu gehen, dass die geliebten und fleißigen Bienen sicher durch den Winter kommen, gibt es einige Vorsichtsmaß nahmen, die ein Imker beachten muss:
– Sind die Deckel aller Bienenstöcke auch gut befestigt?
Wenn dies nicht der Fall ist, kann man sich zur Sicherheit einen Betonziegel oder alternativ einen schweren Stein drauflegen, damit der Deckel bei starken Winden nicht wegfliegen kann.
– Sind alle Fluglöcher verengt?
Mit verengten Fluglöchern wird im Spätsommer und Herbst das Eindringen von Wespen erschwert, aber auch das Eindringen fremder Bienen. In dieser Zeit werden werden Bienen nämlich räuberisch und starke Völker räumen sonst die Vorräte schwächerer Völker leer.
– Macht ein Mäusegitter Sinn?
Besonders für Bienenstöcke, die eigentlich direkt auf der Wiese stehen, wie beispielsweise die Bienenstöcke in einem Garten, macht ein Mäusegitter Sinn. Dieses hindert die Mäuse daran, sich über das Flugloch, also die Tür des Bienenstocks, in diesen zu gelangen und sich dort den Honigvorrat zu klauen.
– Haben unsere Bienen auch genug Vorräte?
Nur wenn ein Bienenvolk auch genug Honigvorräte und Eiweißfettzellen angelegt hat, schaffen sie es auch gut und unbeschadet durch den Winter.
Die Vorbereitung auf die Weihnachtszeit
Weihnachten steht vor der Tür und auch die Zeit in welcher durchschnittlich der meiste Honig konsumiert und gekauft wird. Aus diesem Grund sind auch wir von 23SpotsHoney im Herbst schon damit beschäftigt, unsere Honiggläser zu etikettieren, Bienenwachskerzen herzustellen oder den einen oder anderen Weihnachtsmarkt mit unseren Produkten unsicher zu machen.
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