Honig produzieren

Herstellung von Honig

Wie machen denn eigentlich Bienen den Honig? Jeder weiß zwar, dass der Honig von Bienen hergestellt wird und vielleicht auch noch, dass der Ausgangsstoff dazu Nektar ist. Doch wie genau funktioniert das denn nun alles und wie ist das eigentlich mit dem Läusehonig? Diese Frage ist nun wirklich nicht mit einem kurzen Satz zu beantworten. Denn Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten aber auch aus Honigtau erzeugt. Hierzu müssen die Bienen Honig erzeugen und das passiert erst dann, wenn ausreichend Nektar oder Honigtau gesammelt wird. Lediglich dann, wenn der laufende Bedarf für die Ernährung des eigenen Volkes und die Aufzucht der Brut gedeckt ist, wird der leckere Honig erzeugt. Der Honig ist die Nahrungsreserve der Bienen.

Der Ausgangsstoff für Honig

Pflanzen sind schlaue Lebewesen und locken durch Nektar Insekten, u.a. eben auch Bienen an, um ihre Bestäubungsleistung zu nutzen, denn auf diese sind sie nun einmal angewiesen. Jeder Honig hat seinen Ursprung im Siebenröhrensaft der Pflanzen. Pflanzen nutzen diesen Saft zum Transport von Stoffen. Bei Blütenpflanzen wird dieser zusätzlich noch als Nektar als Lockstoff für die Insekten ausgeschüttet und diesen sammeln die Bienen fleißig ein und bringen ihn in ihren Stock. Der aus dem Nektar gewonnene Honig dient den Bienen als Futter und wird für den Winter als Vorrat angelegt.
Wie wird denn nun der Läusehonig eigentlich produziert? Außer Pflanzen mit Blüten haben auch beispielsweise Nadelbäume diesen sogenannten Siebröhrensaft. Allerdings wird hier die Ausscheidung statt Nektar Honigtau genannt. Dieser wird von Blattläusen konsumiert, jedoch nur teilweise verwertet und ein großer Teil davon wird wieder ausgeschieden. Diesen ausgeschiedenen Honigtau sammeln unsere Bienen ein und fertigen daraus den Honig. Bei diesem Honig sprechen wir dann von Waldhonig manchmal auch von Blatthonig. Landläufig wird auch von Läusehonig gesprochen.

Was geschieht nun nach dem Sammeln von Nektar?

Nur das Sammeln von Nektar führt noch nicht dazu, dass daraus Honig wird. Die fleißigen Bienen bringen den gesammelten Nektar in ihren Stock und dort beginnt dann erst die richtige Arbeit. Durch einen sehr aufwendigen Prozess verarbeiten die Bienen den Nektar weiter. Nun wird im sogenannten Honigmagen der Nektar mit Enzymen und Fermenten angereichert. Hier spielt vor allem das Enzym Invertase eine sehr große Rolle, denn dies sorgt für die Aufspaltung der Mehrfachzucker-Moleküle (Saccharose) in die beiden Einfachzucker Fructose und Glukose. Diese Glucose spaltet sich dann durch ein weiteres Enzym (Glucoseoxidase) in Wasserstoffperoxid und Gluconsäure auf.
Zudem kommt noch, dass Nektar zu viel Wasser enthält (ca. 70-75%). Das Wasser würde beim Honig dazu führen, dass er schnell mit gären beginnt. Aus diesem Grund wird der Nektar von Bienen zudem noch getrocknet. Dabei senken sie den Wassergehalt auf 20 Prozent oder weniger. Dies prüft der Imker dann ebenfalls vor der Ernte. Die deutsche Honigverordnung gibt 21% vor, der Deutsche Imkerbund (DIB) hat sein Qualitätskriterium auf 18% festgelegt. Je niedriger der Wassergehalt im Honig ist, desto besser ist dies für den Honig.

Wertvolle natürliche Produkte benötigen viel Arbeit

Das Endprodukt Honig und seine Qualität hängt von sehr vielen Faktoren ab. Einmal der hochkomplexe Prozess der Umwandlung von Nektar in Honig, jedoch auch die Betriebsweise des Imkers kann viel zu der Qualität des Honigs beitragen. Für den Imker gibt es leider keine Möglichkeit in die Herstellung des Honigs einzugreifen, allerdings hat der Imker die Möglichkeit, die idealen Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der Bienen zu schaffen und somit die negativen Einflüsse auszuschalten. So beginnt die Arbeit des Imkers schon bei der Auswahl des Standortes für seine fleißigen Tierchen, denn schnell können Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder auch Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen in den Honig gelangen, wenn der Standort der Bienenbeuten sich in der Nähe von konventionell bewirtschafteten Agrarbetrieben befindet. Dies ist der Grund warum wir hier eng mit Landwirten zusammenarbeiten, welchen ökologischen Landbau betreiben und bei Bioland Mitglied sind. Ebenso können sich Rückstände von Arzneimitteln gegen Bienenkrankheiten im Honig befinden, aus diesem Grund verwenden wir nur natürliche Mittel zur Behandlung unserer Bienen.

Die Ernte des Honigs

Wenn die Zeit der Honigernte gekommen ist prüft der Imker regelmäßig den Wassergehalt des Honigs mit einem Refraktometer um zu prüfen, ob der Honig reif ist. Dies ist der Fall, wenn der Honig unter 18% Wassergehalt hat. Dann beginnt die Honigernte und der Imker wird für seine harte Arbeit mit dem Gold der Bienen belohnt. Zur Ernte entnimmt der Imker die vollen Honigwaben aus dem Volk und ersetzt diese durch leere Waben welche schon eine Mittelwand aus Biowachs haben. Die vollen Honigwaben werden dann im nächsten Arbeitsschritt entdeckelt, d.h. der Imker löst die Verdeckelung (das Wachs) der Waben mit einem speziellen Werkzeug um sie danach zu schleudern. Dies geschieht mit einer speziellen Honigschleuder, wobei man sich hier die physikalischen Kräfte der Fliehkraft zu nutze macht. Dadurch tritt der Honig aus den Waben und muss danach gesiebt werden, denn es befinden sich oft noch Pollenklümpchen, Wachsteilchen etc. im Honig. Der letzte Arbeitsschritt ist das Rühren. Mit dem Rühren wird bezweckt, dass der Honig gleichmäßig kristallisiert. Dies wird gemacht, da es für ein schöneres Aussehen im Glas sorgt, in der Qualität des Honigs wird jedoch nichts geändert.

Wie kommt der Honig nun ins Verkaufsregal?

Nachdem nun der Imker und natürlich die Bienen einen sehr großen Teil der Arbeit vollbracht haben, folgen nun die Arbeitsschritte, die den Honig fertig im Glas bei ihnen auf den Frühstückstisch bringen. Um die Wege kurz zu halten, sorgen wir für kurze Strecken bei der Zulieferung an unsere Abverkaufsstellen oder direkt zu ihnen. Einfach gesagt, jeder Honig auch unserer hat einen sehr langen Weg bis er endlich bei ihnen auf dem Tisch landet. Doch meinen wir nicht die Strecke die das Honigglas zurücklegt sondern die extremen Flugstrecken, welche die Bienen zurücklegen in diesem Prozess. Genau aus diesem Grund fängt die ökologische Produktion schon bei der Auswahl der Gebiete für das Aufstellen der Bienen an. Denn wir wissen alle, dass Bienenhonig eine sehr wichtige wertvolle, energiereiche und haltbare Nahrungsquelle ist, die wir regelmäßig nutzen sollten.

honigernte
Honig aus der Natur

Naturbelassen direkt aus der Natur

In Deutschland gibt es sehr strenge Regelungen für die Behandlung von Honig. Hier ist selbst der künstliche Entzug von Wasser verboten, was auch ehrlich gesagt gut so ist. Doch bei sehr vielen ausländischen Honigen, vor allem wenn diese von außerhalb der EU sind, kommt es hin und wieder vor, dass sie gefiltert sind. Leider werden bei diesem Vorgang auch kleinste mikroskopisch kaum sichtbare Teilchen mit ausgefiltert. Jedoch hat dies zur Folge, dass ebenfalls wertvolle Inhalts- und Aromastoffe entzogen werden. Noch viel negativer ist die Hitzebehandlung, welcher der ausländische Honig meist ausgesetzt wurde. Hierdurch werden fast alle Inhaltsstoffe zerstört.
All diese Prozesse wenden wir bei unserem Honig nicht an. Somit gibt es gute Gründe sich für unseren naturbelassenen Honig zu entscheiden und sich etwas Gutes tun.